anno dazumal
– was bisher geschah...
Unser Haus ist seit jeher ein Bauernhaus, das einst von kroatischen Einwanderern errichtet wurde. Deshalb heißt das Viertel in dem unser Hof steht auch Kroatenmarkt. Unsere Familie bewirtschaftet den Hof seit vielen Generationen. Erstmals bewirtschafteten die Eheleute Tomasch den Betrieb. Danach folgten zwei Generationen Lukowitsch und nun die zweite Generation Unger.
1992 heirateten Anton und Claudia und übernahmen den Betrieb 1995 von Antons Mutter Anna.
Als 1993 Tochter Julia das Licht der Welt erblickte, war es an der Zeit, nach neuen Wegen zu suchen, um die erzeugte Kuhmilch zu vermarkten. So entschied man sich einen Milchautomaten zu installieren und einen Teil der erzeugten Milch, Ab-Hof verkaufen zu können. Um den Fokus auf die Milchproduktion zu legen und zu erweitern, wurde der Betriebszweig Schweinehaltung aufgegeben.
Die kleine Familie vergrößerte sich 1995 um Tochter Angelika. Gerade rechtzeitig, als die Hoffläche nach dem Neubau des Wohnhauses neugestaltet wurde. Die Milchkühe brauchten immer mehr Platz und Futter also errichtet man 1996 am Feld einen Fahrsilo um genügend Futter konservieren zu können.
Um das Kindertrio komplett zu machen, gesellte sich Sohn Martin 1997 dazu.
Als 1998 das Naturschutzprojekt "eine Herde für die Hoad" entstand, wurden einige Kalbinnen von März bis November aufgetrieben. Die Kalbinnen können in dieser Zeit die Natur und die frische des Grases auf der „Hoad“ genießen. Die Milchproduktion wurde immer mehr ausgebaut und deshalb entschied man sich, bei der Rasse der Kühe auf Holsteinkühe zu wechseln. Diese Rinderrasse ist eine der weltweit bedeutendsten Milchviehrassen da sie leistungsstarke Milchkühe sind.
Die Jahre vergingen und so musste man erkennen, dass die Platzverhältnisse an der Hauptstraße 95 immer enger wurden. Man stand nun vor einer schwierigen Entscheidung. Entweder konnte man beim Silo am Feld einen neuen Milchviehstall errichten um die Milchproduktion weiter zu steigern und letztlich auch mit externem Personal zu betreiben oder die Milchproduktion komplett aufzugeben. Man entschied sich nach langem Überlegen, schweren Herzens gegen einen Neubau und zur Aufgabe der Milchproduktion.
Der Betrieb wurde 2004 auf Biologische Wirtschaftsweise umgestellt und die Milchkühe wurden zu Mutterkühe. Auf der „Hoad“ tummelten sich nun einige Kühe mit ihren Kälbern. Die restliche Herde wurde weiterhin am Hof gehalten.
Um den Betrieb stetig weiterzuentwickeln, erfolgte 2007 die Kooperation mit dem Betrieb Perger in Bruck an der Leitha und der Bewirtschaftung des Betriebs nach Biodynamischen Richtlinien. Gleichzeitig zum 40. Geburtstag von Claudia zogen 10 Hühner und wie es sich für einen Biohof gehört auch ein Hahn bei uns ein.
Die Ausbildung der Kinder konkretisierte sich und so absolvierte Julia die Matura an der HLW3 in Wien, Angelika die Ländliche Hauswirtschaft an der LFS Warth und Martin die Landwirtschaftliche Fachschule ebenso an der LFS Warth.
Die Weidehaltung für Rinder wurde immer wichtiger und so wurden einige Kühe auch bei anderen Betrieben über den Sommer zur Beweidung aufgetrieben unter anderem auch im schönen Pielachtal. Als bekannt wurde, dass die Mutterkuhprämie im Zuge der Neuen Förderperiode 2015 bis 2019 eingestellt wird, drohte das aus der Rinder auf unserem Betrieb und so musste man nach Alternativen suchen. Zuchtschweine als Feldversuch mit der Rasse Schwäbisch-Hällisch als Muttersau und Duroc als Eber feierten so auf unserem Betrieb ein Comeback.
Von der hohen Qualität der eigenen Bioeier überzeugt, wurde der Wunsch nach Biohühnerfleisch immer grösser und so entschied sich die Familie nun auch Biomasthühner für den Eigenverbrauch zu Mästen. Die Fleischqualität unserer Biomasthühner überzeugte auch den Freundes- und Bekanntenkreis und so wurde ein neuer Betriebszweig entwickelt und ein Schlachtraum gebaut. Seit der Etablierung dieses Zweiges, sind alle Familienmitglieder mit der Vermarktung, Schlachtung und dem Verkauf der Hühner Ab-Hof beschäftigt.
Unser Weideprojekt „Eine Herde für die Hoad“ das seit 1998 auf fünf ha bestand, konnte dank der Unterstützung der Stadtgemeinde Mannersdorf, 2015 auf 26 ha ausgedehnt werden. Rund 20 Kühe mit Kälber und der Zuchtstier können so von März bis November ihr Zeit dort verbringen. Seit September 2018 bewirtschaften wir dort auch einen mobilen Hühnerstall der alle zwei Wochen auf einen neuen Platz versetzt wird. Bio.Eier aus unserem mobilen Hühnerstall bedeutet für uns, im Einklang mit der Natur zu arbeiten. Die Legehennen können selbst entscheiden, wann und wie lange sie draußen an der frischen Luft sein wollen. Alle zwei Woche bewegen wir unseren mobilen Hühnerstall ein Stückchen weiter, um den Damen neues Gras bieten zu können. Sorgsam werden die frischen Eier täglich per Hand eingesammelt und in unseren Eierautomaten bzw. zu unseren Vertriebspartnern gebracht.
Die Ferkel Produktion wurde immer professioneller und größer. Es konnten zwei Weidemastbetriebe gefunden werden, die die Ferkel mit ca. 3 Monaten von uns kaufen und rund neun Monate auf ihren Weiden mästen um diese anschließend im eigenen Schlachthaus zu schlachten und zu vermarkten.
Zu Weihnachten 2018 haben wir das erste Mal Bio Peking Enten aufgezogen. Das Projekt lief sehr gut und bekomm großen Wiederspruch. Daher haben wir uns entschlossen zwei Mal im Jahr Bio Enten zu vermarkten. Einerseits zu Ostern, andererseits zu Weihnachten.
Um der nächsten Generation Raum zu geben, haben wir uns im Sommer 2017 entschlossen die 10 „Hobby Legehennen“ kräftig aufzustocken. So werden nun unsere Bioeier über 3 ADEG Märkte in der Region verkauft. Da wir der Schöpfung verpflichtet sind, werden bei uns die Brüder der Legehennen aufgezogen, geschlachtet, küchenfertig verpackt und anschließend Ab-Hof verkauft. Diese dürfen so glücklich und lange leben.
Wir werden weiterhin kreativ bleiben und uns stetig weiterentwickeln um das Beste aus der Natur herausholen zu können. Getreu dem Motto „Landwirtschaft im Kreislauf der Natur“